Neue Förderung für Hausärzte in Marzahn-Hellersdorf
Gestern Abend war es soweit. Auf Einladung von Mario Czaja und mir hat die Kassenärztliche Vereinigung heute in Marzahn-Süd erstmalig die Maßnahmen zur Unterstützung von Hausärzten bei ihrer Praxisgründung oder der Einrichtung von Zweigpraxen vorgestellt. Da uns dies ein parteiübergreifendes Anliegen ist und auch einige Aufgaben zur Schaffung neuer Arzträume im Bezirk liegen, haben wir auch die Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle zu diesem Termin mit eingeladen. Die Maßnahmen der Ärztevertretung bauen auf einer Vereinbarung auf, die in der Amtszeit von Mario Czaja als Gesundheitssenator zwischen der Kassenärztlichen Vereinigung, den Krankenkassen und der Politik zur besseren ärztlichen Versorgung am Stadtrand getroffen wurde. Herzstück der Vereinbarung ist, dass neue Ärzte sich seither nur noch in schlechter versorgten Regionen niederlassen dürfen und Umzüge von Arztsitzen nur noch von besser in schlechter versorgte Bezirke erlaubt sind. Das hat auch gute Wirkung gezeigt und 360 Arztsitze wurden in schlechter versorgten Kiezen angesiedelt. In der Zwischenzeit sind jedoch auch eine Reihe an Ärzten in den Ruhestand gegangen. In unserem Bezirk sind 1/3 der Ärzte über 65 Jahre alt. Ebenso sind die Bewohner unseres Bezirkes durchschnittlich älter geworden und benötigen dementsprechend häufiger einen Arzt.
Wichtig ist es jetzt, zusätzliche Wege zu gehen, damit sich neue Ärzte auf den derzeitig unbesetzten Arztsitzen niederlassen. Allein für die hausärztliche Versorgung sind dies in Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg 86 Sitze.
Mit einem geplanten Investitionsvolumen von 21 Millionen Euro, das von der Kassenärztlichen Vereinigung und den regionalen Krankenkassen zu gleichen Teilen gestellt wird, wurde das umfangreichste Förderprogramm, das jemals zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung in Berlin geschnürt wurde, bekanntgegeben.
Geplante Fördermittel:
Neuzulassungen von Arztpraxen: bis zu 60.000 €
Zweigpraxen: bis zu 40.000 €
Praxen mit angestellten Ärztinnen und Ärzten: 30.000 €
Zudem u.a. Stipendien und Qualifizierungsmaßnahmen für Praxispersonal.
Die Kassenärztliche Vereinigung hat diese Beschlüsse heute bei einem gemeinsamen Termin mit mir der Presse und danach den Bürgern vorgestellt. Ich bin sehr dankbar, dass der gesamte Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung sich für die gemeinsame Bekanntgabe hier bei uns in Marzahn entschieden hat. Es ist einerseits ein Signal, dass die KV unsere großen Sorgen bei diesem Thema ernstgenommen werden und andererseits ein sehr freundliches Zeichen der Wertschätzung für unsere über viele Jahre sehr gute Zusammenarbeit bei der ambulanten Bedarfsplanung.
Gemeinsam wollen wir weiter an dem Thema arbeiten, z.B. bei der Verbesserung der Ausbildung von Fachärzten für Allgemeinmedizin, bei der bundesweiten Stärkung der Pflege und bei der Niederlassung von Arztpraxen in strukturschwachen Regionen.